Mit dem Zahnarzt auf Augenhöhe

Die Kassenzahnärztlichen Vereinigungen beraten auch Sie: Der Beratungsbedarf in der Zahnmedizin wächst. Zu vielfältig sind heute die Möglichkeiten, um beispielsweise die Lücke zwischen zwei Backenzähnen zu schließen. Auch wegen der Kosten für hochwertigen Zahnersatz wollen Patienten oft noch eine zweite Meinung hören. Ihnen kann geholfen werden.Den gestiegenen Beratungsbedarf hat vor kurzem auch die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) bestätigt. Die UPD führte in nur einem Jahr 75.068 Patientenberatungsgespräche durch. In 5.101 Fällen ging es um zahnärztliche Themen. Angesichts von über 60 Millionen Patientenkontakten, die die deutschen Zahnärzte jedes Jahr haben, ist das zwar eine geringe Zahl. Doch jeder Patient ist den Zahnärzten wichtig.

Erfolg braucht Vertrauen

„Das Vertrauen zwischen Patient und Zahnarzt ist die Garantie für den Behandlungserfolg“, betont Dr. Janusz Rat von der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayerns. Deshalb bieten viele Kassenzahnärztliche Vereinigungen (KZVen) in Deutschland eine kostenlose Patientenberatung an. Gesetzlich Versicherte Patienten, die Fragen zu einer zahnmedizinischen Behandlung haben, können sich an die entsprechenden Beratungsstellen ihrer KZV wenden. In einigen Bundesländern kümmern sich auch die Zahnärztekammern um Fragen der Patienten. Die Auskünfte werden telefonisch oder schriftlich erteilt. Die Vorteile für die Patienten: Die Beratung ist kompetent, unabhängig und kostenlos.

Noch weitergehend ist die Zahnarzt- Zweitmeinung, die es in einigen Bundesländern gibt. Hier wird nicht nur anhand der vorgelegten Unterlagen entschieden. Vielmehr schaut sich ein erfahrener Zahnarzt, der oft auch Gutachter ist, die Gebiss-Situation des Patienten an. Er beurteilt dann, ob der Kollege die richtige Therapie vorgeschlagen hat. In über 98 Prozent der Fälle ist der Heil- und Kostenplan der Kollegen einwandfrei. Die Patienten kehren beruhigt zu ihrem Zahnarzt zurück – er erfährt übrigens nicht, dass sein Patient eine zweite Meinung eingeholt hat. „Wir müssen akzeptieren, dass es Patienten gibt, die vor einer Entscheidung eine zweite Meinung hören wollen“, so Dr. Janusz Rat.

So werden allein in Hessen, wie Dr. Alfons Kreissl von der dortigen Kassenzahnärztlichen Vereinigung berichtet, jährlich rund 18.000 telefonische und schriftliche Anfragen der Patienten sachkundig und unabhängig beantwortet. Dabei sind die Themen so vielfältig wie die individuellen Verhältnisse im Mund und reichen von A wie Amalgam bis Z wie Zahnersatz. Zunehmend gefragt sind Auskünfte zu Zahnärzten mit Tätigkeitsschwerpunkten wie Kinder-, Behinderten- und Alterszahnheilkunde. Dr. Kreissl: „Das immer breitere Spektrum der aktuellen zahnmedizinischen Versorgungsmöglichkeiten führt zwangsläufig zu einem höheren Informationsbedarf der Patienten.“

Zahnersatz ist keine Ware

Ausdrücklich warnen die deutschen Zahnärzte davor, sich von „Dr. Google“ beraten zu lassen oder auf Preisvergleichsportalen im Internet auf Schnäppchenjagd zu gehen. „Zahnersatz ist keine Ware, und eine zahnmedizinische Behandlung keine Dienstleistung wie das Verlegen von Laminat“, heißt es bei den Kassenzahnärztlichen Vereinigungen. Deshalb sei es unseriös, einen Therapievorschlag zu unterbreiten, ohne den Patienten vorher gesehen und untersucht zu haben.

Hier finden Sie weitere Informationen

Weitere Informationen über die regionalen Beratungsangebote der Kassenzahnärztlichen Vereinigungen und der Zahnärztekammern finden Sie auf der Internetseite www.zahnarzt-zweitmeinung.de.

Hier die Adresse der Patientenberatung der KZV Berlin: http://www.kzv-berlin.de/fuer-patienten/patientenberatung.html

Hotline 030 89004-400
Fax: 030 89004-46400
patientenberatung(at)kzv-berlin.de

Mo – Do von 9.00 – 15.00 Uhr
Fr von 9.00 – 13.00 Uhr

 

Quelle: LÜCKENLOS Okt | Nov | Dez 2013 http://www.lueckenlos.info/

Bildcredits: © Alexander Raths – Fotolia.com

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